Montecatini Terme, zwischen Lucca und Pistoia gelegen, ist das größte Thermalbad Italiens. Es ist eine mondäne Stadt mit unzähligen Hotels, verschiedenen Kuranlagen, Pferderennbahn und Golfplatz .
Ganz anders der kleine Hügelort Montecatini Alto, in früherer Zeit „Castello“ genannt. Wenige Kilometer entfernt, hoch über der Stadt gelegen (260 m), bietet er dem Besucher ein herrliches Panorama über das Nievole-Tal. Ein schöner Dorfplatz mit mehreren Kaffees ist gesäumt von typisch toskanischen Häusern, teils verputzt, teils mit Natursteinfassaden. Für die Kurgäste ist dieser charmante Ort ein schnell zu erreichendes Ausflugsziel. Wer nicht mit dem Auto die kurvige Straße hoch fahren möchte, kann sich für die Fahrt mit der historischen Standseilbahn entscheiden, welche die Kurstadt in der Ebene mit dem mittelalterlichen Ort auf der Anhöhe verbindet.
Erbaut wurde die Bahn 1898 auf Initiative des genuesischen Ingenieurs Ferretti und dessen Teilhaber an dem Unternehmen, Carlo Barbano und Cav. Giacomo Giovannetti. Zur Eröffnung der Strecke am 4. Juni 1898 waren illustre Gäste geladen, u.a. auch der Opernkomponist Giuseppe Verdi. Bis 1921 wurde der Antrieb durch eine große Dampfmaschinenanlage, welche in der Bergstation installiert war, gewährleistet. Danach erfolgte die Umstellung auf elektrischen Betrieb, bis am 2. September 1944 die Anlage durch einen Minenanschlag starke Beschädigungen erlitt und bis 1949 nicht mehr in Betrieb genommen werden konnte. Dem Engagement eines Florentinischen Unternehmers ist es zu verdanken, dass die Bahn wieder restauriert wurde. Von 1977 bis 1982 musste der Bahnbetrieb jedoch aus sicherheitstechnischen Gründen erneut geschlossen werden. Die Region Toskana ließ die beiden Wagons restaurieren und investierte in einen neuen Antrieb, sowie eine „Black Box“ zur Fahrtenkontrolle.
So ist auch heute noch die Fahrt mit der Standseilbahn ebenso spannend, wie es in alten Zeiten war und kann als lohnendes Ausflugsziel in der Toskana empfohlen werden.